Der Duft des Meeres by Angie Frazier

Der Duft des Meeres by Angie Frazier

Autor:Angie Frazier [Frazier, Angie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783570401309
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2013-01-13T23:00:00+00:00


Kapitel 12

Ira hockte in einem Teich knietiefen Wassers und tauchte den Kopf unter die Oberfläche. Er reckte den Hals und warf sein Haar von einer Seite zur anderen, sodass Wasser über seine Schultern und seinen Rücken strömte.

»Halten Sie sich die Augen zu, Schätzchen, ich werde jetzt schwimmen gehen.« Ira zwinkerte ihr zu und zog sein Hemd über den Kopf. Camille lachte und wandte den Blick ab, während er sich weiter auszog. Ein gewaltiges Platschen sagte ihr, dass sie wieder hinschauen konnte, und als sie es tat, füllte Ira gerade seinen Mund und spuckte Wasser wie ein Springbrunnen.

»Wir sind jetzt fast seit einer Woche unterwegs, mein Freund, und die Hitze ist nicht das Günstigste für Ihre Erscheinung. Springen Sie rein«, sagte er zu Oscar, der voll bekleidet auf einem von der Sonne ausgebleichten Felsen saß.

Sie waren seit Tagesanbruch einem schmalen Rinnsal von einem Bach gefolgt und hatten beobachtet, wie er breiter und tiefer wurde, bis sie an eine Felsmulde kamen, die mit klarem blauem Wasser von einem Wasserfall gefüllt war. Das ständige Rauschen des Wassers in nicht allzu weiter Entfernung war genug, um Camilles Geist zu beruhigen. Die bewaldeten Hügel, durch die sie geritten waren, hatten etwas Unbehagliches an sich. Vielleicht war es das sprenklige Licht oder die kühlen Schatten, die mit der Abenddämmerung kamen.

»Kommen Sie, nehmen Sie ein Bad, und wir werden unsere Dame allein lassen, damit sie ebenfalls schwimmen gehen kann.« Ira zwinkerte ihr abermals zu, und sie hatte Mühe, ihre Erheiterung zu verbergen.

Camille wollte tatsächlich schwimmen gehen, wollte die Chance nutzen, sich zu erfrischen, nachdem sie die letzte Woche damit verbracht hatte, vor Oscar auf ihrem gemeinsamen Pferd immer schmutziger und verschwitzter zu werden. Sie hatte diskret an ihren Ärmeln geschnuppert, während sie durch den Wald aufgestiegen waren, und schon bald hatte sie den Unterschied zwischen ihren Ärmeln, Oscars Hemd oder dem Pferd nicht mehr ausmachen können. Sie hatten sich in einen einzigen großen, stinkenden Haufen verwandelt.

Oscar schleuderte die Stiefel von den Füßen. Er zog sein Hemd aus, und bevor sie sich abwenden konnte, sah Camille eine Reihe langer, dünner Narben auf seinem Rücken und seinem Oberkörper, die senkrecht und diagonal verliefen. Nicht von dem Schiffbruch oder einem Ereignis in jüngerer Zeit. Die Wunden waren vollkommen verheilt, und die wulstigen Narben waren weißer als der Rest seiner Haut. Sie sahen aus wie die Spuren einer Peitsche. Wer konnte ihm das angetan haben?

Oscar hatte sein Hemd nie ausgezogen und es wie einige andere Seeleute bei der Arbeit auf der Christina in seine Hosentasche gestopft. Er schämte sich wahrscheinlich wegen der Narben. Im Gegensatz zu einigen der anderen Seeleute, die ihre Hemden anbehielten, um schwabbelige Bäuche zu bedecken, war Oscars Oberkörper glatt, muskulös und, abgesehen von seinen alten Narben, makellos. Camille ertappte sich dabei, dass sie ihn anstarrte, während er seinen Gürtel aufschnallte. Sie neigte den Kopf in Richtung der Bäume und lauschte, während er ins Wasser sprang und sich zu Ira gesellte.

»Ich denke, ich habe gerade das Abendessen entdeckt.« Oscar zeigte auf einen Schwarm Fische, die unter der Oberfläche schwammen.



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